1 RM-Rechner: Wie hoch ist dein Ein-Wiederholungs-Maximum
- Benjamin Gehrmann
- 6. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Stunde
Was ist das Ein-Wiederholungs-Maximum (1 RM)?
Das One‑Repetition Maximum (1 RM oder Ein-Wiederholungs-Maximum) bezeichnet die maximale Last, die eine Person einmal korrekt ausführen kann. Es ist ein zentraler Parameter im Krafttraining, um:
maximale Kraft zu bestimmen,
Trainingsintensitäten festzulegen (siehe Tabelle)
den Trainingsfortschritt zu überwachen.
Direktes Testen des 1 RM kann riskant oder aufwändig sein (höheres Verletzungsrisiko, Spotter notwendig). Deshalb werden häufig Submaximaltests verwendet, bei denen mit einem Gewicht mehrere Wiederholungen durchgeführt werden. Daraus lässt sich das 1 RM mithilfe von Formeln schätzen.
Warum gibt es mehrere Formeln?
Die unterschiedlichen Formeln existieren, weil sie auf verschiedenen Daten, Probandengruppen, Übungen und mathematischen Annahmen basieren. Die Genauigkeit hängt ab von:
Anzahl der Wiederholungen, die getestet werden,
Trainingsstand der Person (untrainiert vs. Athlet),
Übungstyp (z. B. Kniebeuge vs. Bankdrücken).
In der Praxis verwendet man die Formel, die zum jeweiligen Wiederholungsbereich und der Population passt.
Welche 1 RM Formel ist für dich optimal?
1. Epley - sehr vielseitig, gut für Anfänger UND Fortgeschrittene
Formel:
1RM = Gewicht × (1 + Wdh. / 30)
Warum gut?
Funktioniert stabil für 2–10 Wiederholungen
Reagiert nicht überempfindlich auf hohe Wiederholungszahlen
Wird in der Praxis am häufigsten eingesetzt
Für Anfänger meist die realistischste Prognose
Für Fortgeschrittene ebenfalls brauchbar, da sie tendenziell bei höheren Wiederholungen realistischer bleibt
Fazit:
Den Allrounder kannst du für alle anwenden.
2. Brzycki – am besten für niedrige Wiederholungen (Fortgeschrittene)
Formel:
1RM = Gewicht × 36 / (37 − Wdh.)
Warum besonders?
Funktioniert am besten für Wiederholungen ≤ 10
Wird ungenau, sobald die Wiederholungszahl steigt
Für Anfänger weniger optimal, weil deren Wiederholungsleistung oft schwankt
Für Fortgeschrittene wertvoll, da sie Wiederholungen technisch konstanter ausführen
Fazit:
Eher für Fortgeschrittene, die sauber und gleichmäßig arbeiten
Nicht optimal für Anfänger, die oft noch große Form- und Technik-Schwankungen haben
3. O’Connor - gut für Anfänger, da simpel & konservativ
Formel:
1RM = Gewicht × (1 + 0.025 × Wdh.)
Warum gut?
Linear, einfach, berechenbar
Gibt konservative 1RM-Schätzungen (also eher etwas niedriger)
Das ist für Anfänger sicherer, weil Unterschätzung → geringere Verletzungsgefahr
Funktioniert solide für bis zu ~10–12 Wiederholungen
Fazit:
Sehr anfängerfreundlich, weil die Schätzung selten übertrieben hoch ist
4. Lander Lander – genauer bei moderaten Wiederholungen, gut für Fortgeschrittene
Formel:
1RM = (100 × Gewicht) / (101.3 − 2.67123 × Wdh.)
Warum interessant?
Entwickelt aus empirischen Daten von trainierten Personen
Funktioniert am besten in einem Bereich von 1–10 Wiederholungen
Gibt oft eine etwas höhere 1RM-Schätzung als Epley oder Brzycki
Das passt gut zu Fortgeschrittenen, die eine höhere Wiederholungsleistung haben
Fazit:
Eher für Fortgeschrittene, die bereits kontrolliert trainieren
Für Anfänger teils zu optimistisch.
Praktische Hinweise
Für Anfänger: Epley oder O´Connor
Für Fortgeschrittene: Lander oder Brzycki
Standardfehler liegen typischerweise zwischen 2–5 % des 1 RM, abhängig von Übung und Population.
Für höhere Wiederholungszahlen (>10) steigt die Ungenauigkeit deutlich.
Für Konsistenz empfiehlt es sich, immer dieselbe Formel zu verwenden.
Fazit:
Das 1 RM ist ein zentraler Parameter im Krafttraining. Da direkte Tests aufwändig oder riskant sein können, werden Schätzformeln wie Epley, O’Connor, Lander und Brzycki genutzt. Sie unterscheiden sich in Annahmen, Validität und Wiederholungsbereich, liefern aber alle nützliche Richtwerte für Trainingsplanung und Fortschrittskontrolle anzusehen.

Quellen:
[1] EPLEY, B. Poundage chart. In: Boyd Epley Workout. Lincoln, NE: Body Enterprises, 1985. p. 86.
[2] BRZYCKI, Matthew. (1993). Strength Testing—Predicting a One-Rep Max from Reps-to-Fatigue. Journal of Physical Education, Recreation & Dance. 64. 88-90. 10.1080/07303084.1993.10606684.
[3] O'CONNOR, P. J., Dougherty, K. J., O'Connell, S., & Bottum, P. H. (1989). Prediction of one repetition maximum strength from multiple repetition maximum testing. Journal of Applied Sport Science Research, 3(1), 73-77.
[4] LANDERS, J. (1985) Maximums Based on Reps. National Strength and Conditioning Association Journal. 6: 60-61.
[5] McDonald, L. (o. J.). Categories of weight training. Bodyrecomposition. Abgerufen am 16. November 2025 von https://bodyrecomposition.com/training/categories-of-weight-training-4
[6] McDonald, L. (o. J.). Low-load hypertrophy. Bodyrecomposition. Abgerufen am 16. November 2025 von https://bodyrecomposition.com/page/156
[7] McDonald, L. (o. J.). Muscular failure definitions. Bodyrecomposition. Abgerufen am 16. November 2025 von https://bodyrecomposition.com/training/muscular-failure-definitions
[8] McDonald, L. (o. J.). What is training volume?. Bodyrecomposition. Abgerufen am 16. November 2025 von https://bodyrecomposition.com/training/what-is-training-volume
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